Was ist eine gemeinsame Datenumgebung (CDE)?
Der BIM-Prozess erfordert die Einrichtung von Verfahren zur gemeinsamen Nutzung von Daten. Aufgrund der Häufigkeit des Austauschs und der Menge der ausgetauschten Daten reicht die Verwendung von E-Mails nicht aus, weder in Bezug auf die Kapazität noch in Bezug auf die Rückverfolgbarkeit. Aus diesem Grund ist es notwendig, spezifische Informationsmanagementlösungen als Austauschplattform zu schaffen. Wir sprechen von einer gemeinsamen Datenumgebung (CDE). Ein CDE zentralisiert die gemeinsamen Daten des Projekts und ermöglicht allen Akteuren den Zugang zu diesen Daten. Die Einrichtung eines CDE ist ein obligatorischer Schritt für die Einführung von BIM in einem Projekt.
Dabei sind zwei Aspekte zu berücksichtigen:
- Zum einen eine Informationsmanagement-Umgebung für die Verwaltung von Daten und Dokumenten. Dabei kann es sich um einen Drive- oder Dropbox-Server zur Dateiablage, eine Lösung für das elektronische Dokumentenmanagement (EDM), Datenintegrationslösungen oder eine Kombination dieser Lösungen handeln. Dies ist notwendig, um die Konsistenz von Informationen und Dateien zu gewährleisten und die gemeinsame Nutzung und Zusammenarbeit zu erleichtern.
- Zum anderen eine Projektmanagementumgebung für die Verwaltung von Kalendern, Zeitplänen, Aufgabenzuweisungen, Dashboards usw. Dieser Aspekt ist notwendig, um den reibungslosen Ablauf des BIM-Prozesses in Übereinstimmung mit dem Projektprozess zu ermöglichen.
Einige Lösungen ermöglichen es, die beiden Aspekte der Datenzentralisierung und des Projektmanagements mehr oder weniger vollständig zu verwalten, wie z.B. Bimsync. Lösungen, die beide Bedürfnisse abdecken, haben den Vorteil, dass sie die Integration und Kontinuität zwischen Arbeits- und Projektdaten ermöglichen und die Projektlösungsumgebung vereinfachen.
Die Wahl des CDE muss in Übereinstimmung mit der Lösungsumgebung der Projektbeteiligten und den gewünschten Funktionalitäten getroffen werden. Es ist wichtig, die Tatsache zu berücksichtigen, dass jeder Akteur möglicherweise bereits eine Plattformlösung für die Durchführung seiner Projekte implementiert hat.
Die gemeinsame Datenumgebung: ein wesentliches Element des BIM-Ausführungsplans.
Bei einem kollaborativen Austausch von Modellen zwischen verschiedenen Akteuren ist es notwendig, eine gemeinsame Datenumgebung zu definieren, die für die Bedürfnisse des Projekts in Übereinstimmung mit den Praktiken der Akteure verwendet wird. Die Elemente des CDE werden im BIM-Ausführungsplan für ein Projekt definiert.
Die wichtigsten Elemente, die im BIM-Ausführungsplan für das CDE definiert sind, sind:
- Identifizierung des Umfelds der Informationsmanagementlösungen innerhalb des Projekts;
- Definition der für das Projekt gewählten Informationsmanagementumgebung;
- Definition der gewählten Projektmanagementumgebung (falls sie sich von der Informationsmanagementumgebung unterscheidet).
Anschließend sind alle Regeln im BIM-Ausführungsplan oder in spezifischen Dokumenten im Anhang zu diesem Plan zu beschreiben. Der BIM-Ausführungsplan muss daher zumindest Folgendes festlegen: Die Umgebungsadministratoren und die Administrationsregeln; die Benutzerprofile und Zugriffsrechte in Verbindung mit der erforderlichen Granularität (Verzeichnis, Modell, Dokument, Datei, Objekt, Eigenschaft); Zugangs-, Kollaborations- und Austauschmethoden (Häufigkeit, obligatorisch oder nicht usw.) und insbesondere die Bestimmungen für Validierung und Weitergabe sowie Kontroll-, Validierungs- und Weitergabeprotokolle für Daten, Modelle, Dateien und Dokumente.