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Digitale Zwillinge und Open BIM: Technologische Innovation für die Qualität des Bauens

Michael

Die Bauindustrie ist von den Auswirkungen der Datenverarbeitung, -visualisierung und -nutzung nicht ausgenommen. Da jedes Projekt die Beteiligung mehrerer Schlüsselakteure aus verschiedenen Kernbereichen erfordert, bleibt die Kommunikation eine große Herausforderung, um erfolgreiche Ergebnisse zu gewährleisten. Um dieses Problem anzugehen, haben die SwissBIM-Teams beschlossen, digitale Zwillinge als eine neue Art der Modellierung von Baudaten in Verbindung mit offenen BIM-Tools zu verwenden, um die Leistung während des gesamten Projektlebenszyklus von der Planung bis zum Betrieb aufrechtzuerhalten.

Wie kann die Kombination dieser beiden Technologien die Effizienz steigern und eine optimale Qualität gewährleisten?

Überblick zu digitalen Zwillingen

Digitale Zwillinge sind virtuelle 3D-Nachbildungen eines Gebäudes oder einer physischen Infrastruktur, die aus Echtzeitdaten und BIM-Modellen erstellt werden. Diese Innovation bietet viele Vorteile, wie z. B. geringere Baukosten und -zeiten, bessere Planung und Koordinierung zwischen verschiedenen Teams sowie eine verbesserte Visualisierung und Simulation.

Viele Bauprojekte haben bereits von der Verwendung digitaler Zwillinge profitiert, wie z. B. der Bau des Tottenham Hotspur Fußballstadions in England und des Beijing Daxing International Airport in China. Im Falle des Flughafens ermöglicht der digitale Zwilling die Simulation von Passagierbewegungen und Sicherheitsabläufen, was zu einer Optimierung des Flughafenlayouts und einer Verkürzung der Wartezeiten für Reisende führt.

SwissBIM wendet diesen Ansatz bei allen ihren Projekten an. Der digitale Zwilling wird in der Planungs-, Realisierungs- und Betriebsphase eingesetzt. Die Prozesse sind dementsprechend iterativ. Bei mehr als 20 neuen Projekten pro Jahr ist es notwendig, die Daten auf fast industrielle Weise zu strukturieren.

Open BIM: weil Offenheit der Weg in die Zukunft ist

Open BIM ist ein kollaborativer Ansatz, der aus einer buildingSMART-Initiative hervorgegangen ist und die Interoperabilität von Daten und die Kommunikation zwischen den verschiedenen an einem Bauprojekt beteiligten Akteuren unter Verwendung offener Standards wie IFC und BCF erleichtert. Die Anwendung von IFC bringt verschiedene Vorteile mit sich, wie z. B. eine verbesserte Zusammenarbeit und Koordination zwischen den Bauteams, weniger Planungsfehler und -konflikte sowie eine Verbesserung der Energieeffizienz und der Baukosten. Was sind die 5 Gründe für die Verwendung von openBIM? Lesen Sie den vollständigen Artikel hier.

SwissBIM setzt Open BIM bei mehr als 50% seiner Projekte ein. Der Austausch erfolgt immer über die offenen Standards IFC und BCF, obwohl die verwendeten Tools mit proprietären Formaten arbeiten.

Durch den Einsatz von Open BIM in einem Bauprojekt kann die Energiebelastung reduziert, die Baukosten kontrolliert und die Qualität des Gebäudes/der Infrastruktur gewährleistet werden.

Für das Projekt State of Geneva hat SwissBIM einen offenen Daten- und Informationsaustauschprozess implementiert, der es den Projektmitgliedern ermöglicht, über die offenen Standards IFC und BCF zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten.

Das IFC-Format (Industry Foundation Classes) ist ein interoperables Format, das die Visualisierung von digitalen Modellen ermöglicht und die Interoperabilität zwischen Softwareanwendungen erleichtert.

Das BCF (BIM Collaboration Format) ermöglicht den Austausch von Kommentaren und die gemeinsame Nutzung von Informationen zwischen den verschiedenen Beteiligten. Lesen Sie hier mehr.

So können die für die Umbauprojekte verantwortlichen Auftragnehmer und die Betriebsabteilung ihre Tools in Echtzeit füttern und speziell mit Open BIM-Daten wie dem IFC-Format arbeiten.

Digitale Zwillinge und Open BIM: eine Synergie zur Verbesserung der Bauqualität

Durch die Kombination von digitalen Zwillingen und Open BIM können Fachleute spektakuläre Ergebnisse in Bezug auf die Verbesserung der Bauqualität und des Handwerks erzielen. Gleichzeitig erleichtert Open BIM die effiziente Kommunikation zwischen den Projektbeteiligten und gewährleistet einen transparenten Informationsaustausch.

Die Entscheidung für die Verwendung von Open-BIM-Prozessen und -Formaten ist von großer strategischer Bedeutung, um eine maximale Interoperabilität zwischen allen von den verschiedenen Projektbeteiligten verwendeten Tools zu gewährleisten. Dank des IFC-Formats können alle Projektbeteiligten ihre Modelle visualisieren. Die digitalen Modelle und digitalen Zwillinge werden unabhängig von der Modellierungssoftware ohne Einschränkungen aktualisiert. Das bedeutet, dass sie nicht von proprietären Formaten abhängig sind.

Dylan Martins, Direktor SwissBIM

Herausforderungen für eine breite Einführung von digitalen Zwillingen und Open BIM im Bauwesen

Obwohl die Verwendung von Open BIM und digitalen Zwillingen viele Vorteile bietet, gibt es Probleme, die ihre breite Einführung in der Branche behindern könnten. Eines der Hauptprobleme ist der Widerstand gegen Veränderungen. Fachleute zögern möglicherweise, neue Technologien zu übernehmen, weil sie befürchten, dass ihre gewohnte Arbeitsweise dadurch gestört werden könnte. Wie kann BIM in Teams umgesetzt werden?

SwissBIM hat dafür gesorgt, dass seine Mitarbeiter gut geschult und durch kontinuierliche Schulungen für Open BIM sensibilisiert sind. Konkret wurden 20 Mitarbeiter aus den Bereichen Modellierung, Koordination und BIM-Management im Umgang mit offenen Formaten geschult.

Die Wahl der richtigen BIM-Plattform ist für SwissBIM ebenfalls wichtig, um den Anforderungen gerecht zu werden. Darüber hinaus ist es von entscheidender Bedeutung, die Interoperabilität zwischen den verschiedenen Werkzeugen und der im Bausektor verwendeten Software zu erleichtern. Offene Datenstandards gewährleisten eine bessere Kompatibilität.

Digitale Zwillinge und Open BIM: eine erfolgreiche Kombination?

Digitale Zwillinge und Open BIM haben das Potenzial, die Art und Weise, wie Gebäude und Infrastrukturen entworfen werden, zu revolutionieren. Durch die Verwendung digitaler Modelle zur Simulation der Leistung und des Verhaltens von modellierten Strukturen können Baufachleute wie SwissBIM die Kosten optimieren, die Effizienz verbessern und die Risiken reduzieren, und zwar unter dem Prisma eines gut etablierten grünen Übergangs.

Marco Mari, Mitbegründer SwissBIM

Über SwissBIM

Swissbim ist ein Spin-off von Idessin, einem Bauunternehmen, das seit über 20 Jahren in Genf tätig ist, insbesondere im Bereich der architektonischen und technischen Modellierung. Im Jahr 2015 gründeten sie zwei Schwesterunternehmen, die sich der Digitalisierung des Bauwesens widmen.

Derzeit gibt es drei Unternehmen, die in der gesamten Westschweiz tätig sind. Idessin ist auf die BIM-Modellierung im Handwerk spezialisiert, während Scanways 3D-Messungen und Scans von Bauwerken anbietet. SwissBIM hingegen unterstützt alle Akteure des Bauwesens bei ihrem digitalen Wandel, sei es für ihre internen Teams oder auf Projektbasis. Zu diesem Zweck hat SwissBIM maßgeschneiderte Tools und Schulungsprogramme entwickelt.